Zunächst einmal ein paar kleine Informationen über Farbratten


artgerechte Haltung

Zur artgerechten Haltung gehört als allererstes Gesellschaft. Ratten sind Rudeltiere und anders als bei Hunden kann der Mensch bei Ratten keinen Artgenossen ersetzen. Das funktioniert alleine schon nicht, weil Ratten in anderen Frequenzbereichen kommunizieren als wir Menschen. Wir können viele Lautäußerungen der Ratten schlichtweg nicht wahrnehmen. Ratten verfügen über ein ausgeprägtes Sozialverhalten, sie bilden Strukturen innerhalb des Rudels, kommunizieren miteinander, spielen zusammen und pflegen sich gegenseitig. Und wie in der besten Familie kommt es auch mal zu Streit und Rangeleien, aber in der Regel verträgt man sich auch wieder. Ratten als zu zweit halten ist natürlich besser als einzeln, doch hier reden wir von einem Paar und nicht von einem Rudel! Stellt euch einfach mal vor, ihr werdet gezwungen den Rest eures Lebens mit ein und dem selben Menschen zu verbringen...

Ein Rudel fängt bei drei Tieren an. So kann sich jeder auch mal zurückziehen, wenn ihm danach ist und wenn zwei sich streiten ist immer noch jemand da. Noch idealer finde ich Gruppen ab fünf Tieren. Warum? Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter und unterschiedliche Bedürfnisse, in einer größeren Gruppe kommt jeder einzelne eher zu seinem Recht. Ratten bilden Rudelstrukturen, ähnlich wie Wölfe. Es gibt einen Chef, einen Vizechef, einen Prügelknabben und der Rest ist das Fussvolk. Sind weniger Tiere als Positionen vorhanden, übernehmen die Ratten mehrere Aufgaben. Je nach Charakter der Führungsetage kann das sehr gut funktionieren.

Das Ratten nicht zahm werden, wenn sie in der Gruppe leben ist ein Vorurteil, was einfach Schwachsinn ist. In der Gruppe sind die Tiere ausgeglichener und wenn der Mensch genug Zeit investiert, werden die Ratten ihn in ihr Rudel integrieren.


der Käfig

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. empfiehlt eine Käfiggröße von 100 x 50 x 100 cm ( L x B x H ) cm.

Dieses Maß würde ich nicht unterschreiten,  bei täglichem Freilauf. Die Tiere verbringen einen Großteil ihres Lebens im Käfig, daher sind eher größere Behausungen empfehlenswert. Volieren in diesen Maßen sind schon relativ teuer, eine günstigere Alternative sind Eigenbauten. Relativ einfach können Kleiderschränke umgebaut werden. Wichtig ist hier zum einen, das genug Luftaustausch stattfinden kann und das der Käfig ausbruchssicher ist. Zur einfacheren Reinigung habe ich meine Umbauten mit Laminat ausgelegt und auch die Rückwände durch Laminat ersetzt. Das hält nicht ewig, meine Schränke hatten eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwei Jahren. Etagen mit Fliesen beklebt werden, hier würde ich darauf achten, dass wenn die Etagen nicht zusätzlich eingestreut werden, dass entweder die Fliesen eine rauhe Oberfläche haben oder das Mosaikfliesen verwendet werden, wegen der Rutschgefahr.

 

Der größte Käfig bringt aber nichts, wenn er nicht eingerichtet ist. Ratten sind sehr neugierig und lieben Abwechslung. Da ist die Kreativität des Halters gefragt. Fast alles läßt sich als Rattenspielzeug umfunktionieren.

Jeder Käfig sollte über verschiedene Ebenen verfügen, empfehlenswert ist ein Wechsel zwischen Voll- und Teiletagen mit verschiedenen Möglichkeiten, die Höhenunterschiede zu überwinden, dies können Rampen, Leitern oder Treppen sein, aber auch Seile, Äste oder oder oder.

Ratten brauchen auch Verstecke, dies können gekaufte Häuschen sein, Pappkartons oder ein Haufen Heu oder Stroh. Bei Heu und Stroh sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es frisch ist und relativ staubarm.